Der Stoßzügel ist eine der einfachsten Formen, ein Pferd auszubinden. Er besteht aus einem Ausbinder, der im Sattelgurt befestigt und zwischen den Vorderbeinen hindurch geführt wird.
Der Stoßzügel muss dabei so lang sein, dass das Pferd die Nase eine Handbreit vor der Senkrechten hat, wenn es den Kopf auf Höhe des Buggelenks hebt.
Varianten beim Einsatz
Meist wird der Stoßzügel mit Hilfe einer Longierbrille befestigt. Die Longierbrille ist ein etwa 20 cm langer Riemen mit einem Haken an beiden Enden. In der Mitte sitzt eine Öse. In diese Öse wird der Stoßzügel eingehängt und die Haken dann in die Gebissringe gehakt.
Die Alternative ist, den Stoßzügel über einen Ring am Reithalfter zu befestigen. Dieses Vorgehen ist in Amerika deutlich weiter verbreitet, dort gibt es sogar spezielle „tie down nosebands“ – Reithalfter die nicht zugeschnallt werden, sondern zu einem Ring zusammenlaufen in den dann der Stoßzügel eingehängt wird.
Zum Longieren kann man den Stoßzügel auch einfach in den Mittleren Ring eines Stllhalfters einhängen. Ein engsitzendes Stallhalfter kann auch beim Reiten als Befestigung dienen. Dann wird einfach eine Trense ohne Reithalfter darüber gezogen.
Die Wirkung
Der Stoßzügel bewirkt, dass das Pferd seinen Kopf nicht heben kann. Damit wird das Pferd animiert, sich vorwärts-abwärts zu strecken. Der Stoßzügel verhindert, dass das Pferd den Kopf hoch reißt und seinen Unterhals einsetzen kann, um den Reiter auszuhebeln.
Der Stoßzügel gibt dem Pferd keine Stellung oder Biegung vor und behindert diese kaum, daher kann er auch gut in der Dressurarbeit eingesetzt werden. Er ist ein gutes Mittel um Anfängern die Anlehnung zu erleichtern.
Die Nachteile des Stoßzügels
Nachteile hat der Stoßzügel vorallem, wenn er mit Hilfe einer Longierbrille am Gebiss befestigt wird. Durch den gleichzeitigen Zug an beiden Ringen nach innen unten klappt sich das Gebiss zusammen, wie ein Nußknacker.
Dabei entsteht ein sehr starker Druck auf die Kieferknochen des Pferdes. Zusätzlich bohrt sich die Spitze des zusammen geklappten Gebisses in den Gaumen des Pferdes.
Das ist für das Pferd nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu Druckstellen und Verletzungen im Maul führen. Daher ist diese Verschnallung nicht sehr gut. Zusätzlich blockiert der Zug des Stoßzügels die feinen Zügelhilfen des Reiters, so das diese für das Pferd nur noch schlecht wahrnehmbar sind.
Deutlich pferdefreundlicher ist die Verschnallung im Reithalfter, in das man einen Metallring von einem alten Halfter eingeschnallt hat oder in einem einfachen Stallhalfter das unter die Trense gezogen wird.
Hierbei ist darauf zu achten, dass der Nasenriemen hoch genug sitzt, etwa ein bis zwei Fingerbreit unterhalb der Jochbeinkante. Sitzt der Nasenriemen tiefer kann der Zug den Nasenknorpel oder das Nasenbein verletzen.
Alternativen zum Stoßzügel finden Sie unter: Diese Hilfszügel gibt es
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