Reiterlexikon: Flehmen

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Als Flehmen bezeichnet man das Verhalten eines Pferdes bei dem es dem Kopf nach vorne oben streckt und die Oberlippe nach oben klappt.

Meist zeigen Pferde dieses Verhalten, wenn sie einen überraschenden Geruch feststellen und ihn näher identifizieren wollen. Durch das Hochklappen der Oberlippe werden die Nüstern verschlossen und der Geruch in das vomeronasale Orgen (Jacobson-Organ) geleitet. Das ist ein zusätzlichen Riechorgan, das besonders sexuelle Lockstoffe herausfiltern und identifizieren kann.

Ein flehmendes Pferd
Ein flehmendes Pferd

Daher flehmen Hengste auch deutlich häufiger als Stuten und Wallache. Dieses Verhalten ist Teil des natürlichen Verhaltens, wenn ein Hengst feststellen will ob eine Stute schon paarungsbereit ist.

Das Flehmen kann aber auch ein Zeichen von Unwohlsein oder Schmerzen sein. Flehmt ein Pferd also in bekannter Umgebung wiederholt scheinbar grundlos, sollten Sie es genau beobachten und eine Kolik, Verletzungen und andere schmerzhafte Erkrankungen ausschließen. Besonders Erkrankungen im Kopfbereich werden häufig durch Flehmen geäußert, zum Beispiel Periodische Augenentzündung oder eine Entzündung der Gesichtsnerven.

Manche Pferde lernen das Flehmen auf Kommando und setzen es auch zum betteln ein. Viele Pferde sind übrigens an der Oberlippe Kitzelig und Flehmen wenn man sie dort vorsichtig krault.

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