Gutes Bindegewebe durch Schwefel: MSM für Pferde sinnvoll einsetzen

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Da Arthrose viele Ursachen haben kann, gibt es auch viele Ansätze sie zu behandeln. Eine die immer wieder auftaucht ist das Zufüttern von Schwefel. In diesem Artikel erfahren Sie wie Schwefel wirkt und was beim Füttern zu beachten ist.

Für wen ist Schwefel sinnvoll?

Schwefel, chemisch S, hat viele Einsatzzwecke: Schwefel ist ein so genanntes Mengenelement, das im Körper an vielen Stellen benötigt wird. Schwefel spielt unter anderem beim Aufbau von Haut und Haaren eine wichtige Rolle. Schwefel ist zudem nötig um das Kollagen zu stabilisieren, das ein wichtiger Bestandteil von Knorpel, Bändern und Sehnen ist. Dazu kommt eine wichtige Funktion im Aufbau von Antikörpern für das Immunsystem und bei der Synthese von bestimmten Aminosäuren.

Daraus leiten sich auch die Einsatzzwecke von Schwefel ab: schlechte Huf- und Fellqualität, Arthrose, Spat, Hufrolle, Sehnenschäden deren Heilung sich hinzieht und Bänderschwäche. Kommt ein schwaches Immunsystem ursächlich von einem Schwefelmangel (Bluttest!) kann auch hier das Zufüttern von Schwefel sinnvoll sein.

MSM ist ein weißes Pulver - (Foto: Franziska Goldmann)
MSM ist ein weißes Pulver – (Foto: Franziska Goldmann)

MSM als organische Schwefelverbindung

Die chemische Formel von MSM
Die chemische Formel von MSM

Schwefel wird meist nicht in seiner reinen Form verfüttert, da der Körper ihn so schlecht aufnehmen kann. Statt dessen bietet sich Methylsulfonylmethan, kurz MSM, an. Methylsulfonmethan oder auch Dimethylsulfon ist eine organische Schwefelverbindung, die sich in Pflanzen und im Meer findet.

MSM kommt auch in der natürlichen Nahrung von Pferden vor. Besonders in frischen Pflanzen, wie Gras, ist dieser Stoff enthalten. Leider wird er bei längerer Lagerung und Trocknung abgebaut. Pferde die viel frisches Gras bekommen, sollten daher keinen Schwefelmangel haben, anders sieht es mit Pferden in Boxenhaltung aus. Hier kann ein Schwefelmangel durchaus vorkommen.

Achtung Nebenwirkungen!

MSM wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und verbessert die Qualität von Knorpel und Sehnen, da die Querverbindungen zwischen den Bindegewebsfasern verbessert werden.

Allerdings ist Schwefel nicht ganz risikolos zu verfüttern. Das kommt von der Eigenschaft des Schwefels die Aufnahme von anderen Spurenelementen, vor allem Kupfer, Selen und Molybdän zu hemmen. Vor allem der Kupfermangel kann deutliche Folgen für das Pferd haben: schlechte Hufqualität, Juckreiz, Hautschäden und Verlust der Pigmentierung. Oft ist der Kupfermangel an zunehmenden weißen Haaren und hellen Flecken um Augen und Maul zu erkennen.

Schwefel richtig füttern

MSM sollte daher nicht zusammen mit Mineralfutter verabreicht werden, sondern zeitlich mindestens zwei Stunden getrennt. Die Wirksamkeit von MSM wird durch die gleichzeitige Fütterung von Vitamin C erhöht. Außerdem ist es sinnvoll vor der Fütterung mit einem Blutbild zu ermitteln, ob schon Spurenelementmängel vorliegen. Diese sollten dann vor einer Schwefelkur ausgeglichen werden. Im Laufe der Behandlung sollten die Blutwerte beim Auftreten ungewöhnlicher Symptome erneut überprüft werden.

Wo bekommt man MSM?

MSM ist nicht als Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel zugelassen. Das wird sich so schnell auch nicht ändern, da es immer wieder Bemühungen gibt, MSM als Tierfutter zu verbieten. Um diese Einschränkung zu umgehen ist MSM im Internet und bei vielen Pferdefuttermittel- Herstellern als chemisches Erzeugnis bestellbar. Damit ist jeder selbst verantwortlich, wenn er es verfüttert. Es werden auch keine Einsatzzwecke angegeben.

Die Dosierungsempfehlungen liegen zwischen 5 und 15 Gramm pro Tag. Insgesamt sollte Schwefel nicht länger als 3 Monate und immer nur Kurweise gefüttert werden. Bis erste Wirkungen sichtbar werden dauert es zwischen zwei Tagen und zwei Wochen.

Sprechen Sie den Einsatz von Schwefel auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt ab und lassen sie ein Blutbild des Pferdes machen.

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