Lederreitstiefel müssen eng anliegen, damit der Kontakt zum Pferd gut ist. Allerdings sind die hohen, festen Stiefel nicht einfach anzuziehen. Vor Allem wenn der Beinumfang seit dem Stiefelkauf zugenommen hat, kann die Anzieh-Prozedur zur Qual werden. Besonders im Sommer oder Abends nach einem langen Arbeitstag sind die Beine oft geschwollen.
Tricks für das leichtere Stiefel anziehen
- Stiefelanzieher sorgen für guten Grip. Lederreitstiefel haben innen am Schaft zwei Schlaufen. In diese Schlaufen kann man Stiefelanzieher – das sind speziell geformte Haken mit Griffen dran – einhängen. Mit diesen Stiefelanziehern haben Sie einen guten Griff und können gut gegenhalten, während Sie in die Stiefel schlüpfen.
- Talkumpuder lässt Sie besser in den Stiefel rutschen. Das Puder nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und macht das Leder glatter. Das Puder einfach vor dem Anziehen in die Stiefel streuen und auf dem Leder an der Schaft Innenseite verteilen. Es reicht, die Stiefel jedes zweite oder dritte Mal einzupudern.
Spartipp: Statt speziellem Talkumpuder für Schuhe geht auch normales Babypuder, wenn einen der leichte Duft nicht stört
- Nylonkniestrümpfe lassen Sie besser in den Stiefel gleiten. Ziehen Sie die Strümpfe über normale Socken und Reithose. So verhindern Sie gleichzeitig, dass Sie mit der Hose hängenbleiben.
Helfen diese Tipps nicht, bleibt nur noch, die Ursache für das Anziehproblem anzugehen. Lederreitstiefel lassen sich meist um bis zu einen Zentimeter weiten, wenn das Leder nicht schon zu dünn ist. Das können gut Schuhmacher oder die Stiefelhersteller selbst machen.
Reicht das Weiten nicht aus, bleibt nur noch ein Reißverschluss. Der erspart das mühsame Reinkämpfen in den Stiefel. Reißverschlüsse lassen sich auch nachträglich für etwa 100 Euro in Stiefel einbauen. Beim Einnähen der Reisverschlüsse kann der Stiefelschaft zusätzlich nocheinmal um ein bis zwei Zentimeter weitergemacht werden.
Liegt das Problem nicht beim Schaft selber, sondern beim um die Kurve kommen am Spann, sollten Sie den Reißverschluß vorne innen anbringen lassen. Dabei geht der Reißverschluß noch in den Schuhteil des Stiefels hinein und der Spann kann sich heben, wenn der Reißverschluss offen ist.
Leichter in die Reitstiefel kommen
Wer sich keinen Reißverschluss in die Stiefel machen lassen will, kann die Stiefel auch regelmäßig von innen mit Talkumpuder bestäuben. Dieses Puder bindet die Feuchtigkeit, so dass man leichter hinein und hinaus rutscht.
Talkumpuder bekommen Sie bei Ihrem Schuhmacher oder in gut ausgestatteten Schuhgeschäften.
Alternativ geht auch Babypuder wenn einen der Geruch nicht stört.
Stiefel leichter an- und Ausziehen mit Seidenstrümpfen
Lederreitstiefel sind zwar zum Reiten sehr gut, aber am Anfang steif, und eine Qual beim an- und ausziehen.
Wer genug Platz in den Stiefeln hat, kann mit einem paar Nylonkniestrümpfen Abhilfe schaffen. Einfach die feinen Strümpfe über die normalen Strümpfe und die Reithose ziehen. Jetzt rutscht der Fuß leichter in den Stiefel und wieder hinaus.
Zusätzlich schützen die Strümpfe eine Zeitlang vor Scheuerstellen, da sich das Futter des Stiefeln nicht mehr mit dem eigenen Strümpfen verhaken kann, sondern an den Seidenstrümpfen abgleitet.
Reitstiefel zu eng?
Oft werden Lederreitstiefel zu eng und passen nicht mehr, wenn man sie eine Zeitlang nicht getragen hat.
Das kann zwei Ursachen haben:
1. Das Leder ist ausgetrocknet und hart geworden. Hier hilft es die Stiefel mit Sattelseife und relativ viel Wasser zu putzen und an einem warmen Ort über Nacht stehen zu lassen. So kann die Feuchtigkeit in das Leder einziehen und es wird wieder elastischer. Aber Achtung, nicht an die Heizung stellen. Das schadet dem Leder.
2. Die eigenen Waden sind dicker geworden. Auch das heißt nicht gleich, dass Sie die Stiefel wegwerfen müssen. Je nach Zustand des Leders kann ein Schuhmacher die Schäfte der Stiefel um bis zu einem Zentimeter weiten. Reicht das nicht, hilft nur noch ein Reisverschluss. Wird der Reißverschluss in den Stiefel eingesetzt, kann der Schumacher dabei zwischen 1,5 und 2 cm mehr an Umfang produzieren.
Stiefel mit dem Stiefelknecht ausziehen
Reitstiefel sitzen oft sehr eng und sind daher schwer auszuziehen.
Treten Sie nicht mit dem anderen Fuß hinten auf den Stiefel, den Sie ausziehen wollen. Ebenso wenig sollten Sie die noch angeschnallten Sporen zur Hilfe nehmen. Denn dadurch wird die Fersenkappe verbogen und geht kaputt.
Besser funktioniert ein Stiefelauszieher. Am besten sind dabei die Modelle, bei denen eine Gummilippe am Rand montiert ist. So hält der Stiefel besser im Auszieher und das Leder wird nicht verkratzt.
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