Um ein Pferd vor schweren Krankheiten zu schützen ist es sinnvoll, es regelmäßig impfen zu lassen. Wer Turniere reiten will, muss sein Pferd oder Pony sogar gegen Influenza impfen lassen, da er sonst nicht starten darf. Die Impfungen sollten immer im Pferdepass auf den Seiten 30 bis 35 eingetragen werden.
Gegen was Sie ihr Pferd impfen lassen, bleibt Ihnen überlassen. Hier ist eine Liste der üblichen Impfungen:
Influenza-Impfung
Influenza ist die Pferdegrippe. Diese Viruserkrankung ist weit verbreitet und für das Pferd sehr unangenehm. Da die Influenza sehr ansteckend ist, sollten alle Pferde im Stall geimpft werden. Influenza ist die einzige Impfung, die auf Turnieren vorgeschrieben ist. Für die Grundimmunisierung wird das Pferd 6-8 Wochen nach der ersten Impfung ein zweites Mal geimpft. Die dritte Impfung erfolgt nach 6 Monaten. Danach sollte der Impfschutz alle 6 Monate erneuert werden. Da die Influenza-Viren sich sehr schnell verändern, sollten Sie auf einen aktuellen Impfstoff achten.
Herpes-Impfung
Herpes ist eine ebenfalls sehr weit verbreitete Erkrankung. Fast alle Pferde tragen dieses Virus in sich, bei Stress oder in Kombination mit anderen Krankheiten ausbrechen kann. Herpes hat besonders für Zuchtstuten unangenehme Folgen, da die Stute bei einer Infektion das ungeborene Fohlen verliert oder das Fohlen missgebildet zur Welt kommt. Eine Impfung kann das Ausbrechen einer Infektion meist verhindern. Damit dieser Schutz wirksam ist, sollte der komplette Bestand geimpft sein, da ein erkranktes Pferd seine Stallkollegen sehr stark mit Viren belastet. Das Impfschema ist dasselbe wie bei Influenza. Daher ist mit „Resequin“ auch ein Kombi-Impfstoff gegen Influenza und Herpes erhältlich.
Tetanus-Impfung
Tetanus ist eine Impfung, die jedes Pferd und jeder Reiter haben sollte. Denn die Tetanus-Erreger sind im Pferdestall allgegenwärtig. Besonders bei tiefen oder verschmuzten Wunden führen die Bakterien schnell zum gefürchteten Wundstarrkrampf. Diese Symptome werden durch einen von den Bakterien produzierten Giftstoff hervorgerufen. Da Pferde besonders empfindlich auf dieses Tetanus-Toxin reagieren, sterben etwa 90 Prozent der erkrankten Pferde an der Krankheit. Beim Menschen stirbt etwa ein Drittel der Erkrankten an Tetanus. Wer reitet, sollte deshalb immer auf einen aktuellen Impfschutz gegen Tetanus achten. Auffrischungsimpfungen sind beim Menschen nach höchstens 10 Jahren fällig. Um beim Pferd eine Grundimmunisierung zu erreichen, erfolgt 6-8 Wochen nach der ersten Impfung eine Auffrischung und nach 12 Monaten eine weitere Impfung. Danach reicht es dem Impfschutz alle 2 Jahre zu erneuern.
Tollwut-Impfung
Tollwut ist besonders bei Offenstall- und Weidepferden in Tollwut gefährdeten Bezirken ratsam. Da Tollwut nur von infizierten Fleischfressern wie Füchsen oder Hunden übertragen werden kann, muss hier nicht der ganze Bestand geimpft sein. Das Risiko: Tiere die Kontakt zu einem Tollwut-kranken Tier hatten und nicht geimpft sind, müssen eingeschläfert werden. Ein wirksamer Impfschutz besteht schon 3-4 Wochen nach der ersten Impfung. Der Impfschutz muss einmal pro Jahr aufgefrischt werden. Tollwut ist jedoch mittlerweile in Deutschland sehr selten. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, ob eine Impfung sinnvoll oder nötig ist.
Impfung gegen Hautpilz
Es besteht die Möglichkeit, Pferde gegen Hautpilze impfen zu lassen. Diese Impfung wird meist erst bei schon erkrankten Pferden angewendet, um einen gegen andere Behandlungen resistenten Pilzbefall unter Kontrolle zu bringen. Dazu wird das Pferd im Abstand von 14 Tagen zweimal geimpft. Die Impfung ist aber auch vorbeugend möglich. Das Pferd wird dann ebenfalls zwei Wochen nach der ersten Impfung erneut geimpft. Dieser Impfschutz hält dann etwa ein Jahr. Die Impfung gegen Pilz ist jedoch nur bei besonders stark gefährdeten Pferden sinnvoll, etwa Pferden mit einem sehr schlechten Immunsystem oder in Ställen in denen ein ständiger Pferdewechsel herrscht, etwa Handelsställen.
Weitere Impfungen
Weitere mögliche Impfungen sind Botulismus, Streptokokken und Fohlenlähme. Diese Impfung sind jedoch nur in seltenen Fällen auf Anraten des Tierarztes notwendig, zum Beispiel Fohlenlähme nur bei trächtigen Stuten.
Impfen kann Nebenwirkungen haben und stresst das Pferd. Daher sollten Sie das Pferd nach der Impfung mindestens drei Tage lang schonen. Es sollte etwa eine Woche lang keine größeren Leistungen bringen sollen. Zeigt ein Pferd Krankheitssymptome, sollten Sie die Impfung lieber noch etwas aufschieben. Ein guter Tierarzt hört das Pferd vor dem Impfen immer ab, um sicherzugehen, dass es keinen versteckten Infekt hat. Treten in den Tagen nach dem Impfen Fieber, Husten oder Kreislaufprobleme auf, sollten Sie den Tierarzt rufen. Denn dann hat das Pferd die Impfung wahrscheinlich nicht vertagen. Bei einer solchen Unverträglichkeit, sollten Sie bei der nächsten Impfung in Absprache mit Ihrem Tierarzt ein anderes Präparat verwenden. Meist lässt sich so ein Mittel finden, das das Pferd gut verträgt.
Wollen Sie näheres über die verfügbaren Impfstoffe erfahren, werfen Sie einen Blick auf die folgende Seite der Uni Zürich: www.clinitox.ch. Hier finden Sie unter „Tierarzneimittel“ und „Immunbiologika“ eine Aufstellung der verfügbaren Impfstoffe und die Eigenschaften der jeweiligen Mittel.
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