Einfache Galoppwechsel sind Bestandteil jeder A- und L-Dressur. Bei dieser Lektion wird das Pferd aus dem Galopp in den Schritt durchpariert und nach drei bis vier Schritten auf der neuen Hand wieder angaloppiert.
Wichtig ist bei den einfachen Galoppwechseln, dass das Pferd direkt aus dem Galopp in den Schritt pariert wird und nicht über den Trab ausläuft. Stockt das Pferd im Übergang und bleibt kurz stehen ist das genauso falsch.
Damit der Übergang klappt sollten Sie das Pferd gut am Bein und Kreuz haben. Bereiten Sie die Parade mit einer halben Parade vor und setzen Sie sich schwer in den Sattel. Zum durchparieren schließen Sie kurz beide Zügelfäuste und spannen die Oberschenkel an. Sobald Sie spüren, dass das Pferd die Parade annimmt, geben Sie wieder nach und treiben sanft weiter. So vermeiden Sie ein Stocken.
In der Schrittphase müssen Sie das Pferd umstellen und aufmerksam machen. Nach drei Schritten geben Sie eine halbe Parade, nehmen den neuen äußeren Schenkel etwa eine Handbreit zurück und schieben die neue innere Hüfte nach vorne. Gleichzeitig geben Sie mit dem neuen inneren Zügel nach, um den Galoppsprung herauszulassen.
Mit diesen Hilfen sollte Ihnen ein harmonischer einfacher Galoppwechsel gelingen.
Zockelt das Pferd beim Durchparieren aus, müssen Sie die Reaktion des Pferdes auf die Parade verbessern. Dazu sollten Sie es zuerst vermehrt versammeln und viele Übergänge reiten. Fangen Sie mit Trab-Schritt Übergängen an. Danach üben Sie Trab-Galopp-Übergänge und Tempowechsel im Galopp. Dadurch wird das Pferd aufmerksamer und reagiert besser und schneller auf die Hilfen.
Hilft das nicht, reiten Sie den Übergang aus einer Volte heraus und geben Sie die Parade am äußeren Zügel deutlicher. Lassen Sie die Hand stehen, bis das Pferd durchpariert hat. So fällt es dem Pferd leichter zu verstehen, was Sie von Ihm wollen.
Stockt das Pferd bei der Parade, müssen Sie im Übergang schneller mit der Hand nachgeben und früher nachtreiben. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie den Oberschenkel zu lange geschlossen halten und das Pferd dadurch blockieren.
Klappt das Angaloppieren nicht, müssen Sie das Pferd aufmerksamer machen. Geben Sie ein oder zwei halbe Paraden, um dem Pferd die neue Gangart anzukündigen. Bleiben Sie auf jeden Fall tief im Sattel sitzen und kippen Sie nicht nach vorne, um das Pferd zu entlasten. Diese Hilfen wären für das Pferd missverständlich.
Galoppiert das Pferd trotzdem über den Trab an, sollten Sie es beim Angaloppieren leicht mit der Gerte antippen. So springt das Pferd leichter an. Achten Sie unbedingt darauf mit der Hand genügend nachzugeben, damit das Pferd angaloppieren kann. Dabei die Zügelverbindung aber nicht aufgeben, sondern lediglich deutlich lockern.
Galoppiert das Pferd im falschen oder im Kreuzgalopp an, müssen Sie es deutlicher umstellen. Zum üben können Sie in diesem Fall die Schrittphase etwas ausdehnen und das Pferd so in Ruhe auf die neue Hand einstellen. Am einfachsten geht das in einer deutlichen Wendung, etwa beim aus dem Zirkel wechseln.
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