Buchbesprechung: Hufbalance

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„Ohne Huf kein Pferd“ sagt ein altes Reitersprichwort. Wie wahr dieser Satz ist zeigen Gail Williams und Martin Deacon in ihrem Buch „Hufbalance“. Im Englischen Original heißt das Buch übrigens auch gleich „No foot, no horse“

Das Buch zeigt, welchen Einfluß die Form der Hufe und der Beschlag auf die Bewegungsmuster und die Gesundheit des Pferdes haben. Die beiden Autoren wissen, wovon sie sprechen.

Gail Williams hat sich als Tierärztin auf Biomechanik spezialisiert und ist Physiotherapeutin für Pferde und Hunde. Martin Deacon ist Hufschmied in England und hat schon Preise für seine Arbeit bekommen.

Zusammen haben sie das Buch geschrieben, um Tierärzten, Hufschmieden und Pferdebesitzern ein Gefühl für die Bedeutung des korrekten Hufbeschlags zu geben.

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Anatomie und Biomechanik

In den ersten beiden Kapiteln beschreibt das Buch die Anatomie und Biomechanik der Pferdebewegung und zeigt, wo und warum sich schiefe Hufe auswirken. Die Texte und Zeichungen erklären auch den genauen Aufbau von Huf und Pferdebein.

Im folgenden Kapitel geht es darum, wie der Huf eines Pferdes aussehen soll und wie der passende Beschlag dazu aussieht. Wie lang muss ein Hufeisen sein, damit es die Fessel optimal unterstützt? Wann ist die Zehe zu lang und wann zu kurz? Diese Fragen beantwortet das Buch ausführlich und zeugt die Zusammenhänge anhand von vielen Vorher-Nachher Bildern.

Das Kapitel über orthopädische Korrekturbeschläge zeigt anhand von fünf Varianten des Stegeisens, wann der Einsatz sinnvoll ist und wie sich die Eisen biomechanisch auswirken. Leider ist ein Teil dieser Eisen im Deutschland nicht üblich und kann daher auch nicht von jedem Schmied eingesetzt werden.

Kapitel 5 zeigt, warum ein Pferd Rückenprobleme bekommen kann, wenn es vom Hufschmied falsch gestellt wird. Eindrucksvoll belegen Fotos von verschiedenen Pferden, was passiert, wenn das Pferd falsch belastet und der „Motor ans falsche Ende“ rutscht.

Wie sehr sich der Organismus des Pferdes an bestehenden Gegebenheiten anpasst zeigt das Kapitel über verformte Hufe. Es zeigt nicht nur was passiert, wenn ein Schmied längerfristig bestimmte Fehler macht, sondern auch, wie man diese wieder korrigiert. Im Kapitel danach geht es darum, wie flache Hufe und Hornspalte entstehen und wie sich diesem Mechanismus entgegenwirken lässt.

Das man in der Beurteilung von Pferden und deren Stellung nicht auf seine Augen allein vertrauen kann zeigt Kapitel 8. Anhand von Beispiel Bildern zeigen die Autoren, das vermeintliche Fehlstellungen von einem schlechten Beschlag verursacht sein können und umgekehrt ein geschickter Schmied auch ein krummbeiniges Pferd gerade dastehen lassen kann. Wie man hinter diese Fassade schaut, verraten Sie einem natürlich auch.

Zum Schluß geht es noch um Stollen, Keile und alternative Hufbeschläge. Was hierbei zu beachten ist, und wie sich die einzelnen „Anbauten“ auswirken erklärt der Autor dabei anschaulich.

Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit modernen wissenschaftlichen Methoden, um die Bewegungen eines Pferdes zu studieren und was sich daraus für den Hufschmied für neue Erkenntnisse ziehen lassen.

Fazit

Das Buch gibt einen spannenden Einblick in die Biomechanik des Pferdes und welche Rolle der Huf dabei spielt. Die Zusammenhänge sind ausfühlich und dennoch gut verständlich erklärt. Besonders positiv sind die vielen Beispielbilder, an denen sich die Veränderungen deutlich erkennen lassen. Für Tierärzte und Hufschmiede bietet das Buch sicher einige wertvolle Anregungen. Für den Pferdebesitzer ist es hilfreich, um den Blick für die Hufe des Pferdes zu schulen.

Keine Produkte gefunden. von Gail Williams und Martin Deacon ist im Cadmos Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro. Das 2010 erschienene Buch ist unter der ISBN 978-384041009-3 bestellbar.

 

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