Viele Nachbarn meinen es gut und werfen ihre Gartenabfälle auf die Pferdekoppel. Das sollten Sie jedoch streng untersagen und die Nachbarn auch eindringlich darauf hinweisen. Denn die Gartenabfälle können für Pferde lebensgefährlich, auch wenn die Pferde sie gerne fressen.
Das hat mehrere Gründe:
Kolikgefahr durch gemähtes Gras
Im Rasenmäher wird das Gras in kleine Stückchen geschlagen. Die fangen schnell das Gären an, was bei Pferden zu Gaskoliken führen kann.
Vergiftungsgefahr durch Pflanzen
Viele der Pflanzen, die selbstverständlich in unseren Gärten wachsen, sind für Pferde hoch giftig, zum Beispiel Thuia oder Buchsbaum. Weitere giftige Pflanzen, die in vielen Gärten vorkommen sind:
- Rhododendron
- Tollkirsche
- Kirschlorbeer
- Liguster
- Eiben
- Maiglöckchen
- Engelstrompete
Oft reichen schon kleine Mengen zwischen 30 und 50 g, um bei einem Pferd lebensgefährliche Symptome hervorzurufen. Solche kleinen Zweige können auch versehentlich mit in den Rasenmäher geraten.
Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel und Dünger
Gartenpflanzen werden oft mit Pflanzenschutzmitteln und Dünger behandelt. Die Rückstände dieser Chemikalien sind oft schädlich für Pferde. So können die gut gemeinten Obstzweige zum Knabbern zu neurologischen Störungen führen, weil noch Insektizidreste daran haften.
Da man nie sicher sein kann, was sich in den Gartenabfällen alles verbirgt, sollte man das Füttern immer untersagen und bei gefährdeten Koppeln, zum Beispiel neben Kleingartenanlagen oder Spazierwegen, Schilder aufstellen. Dass diese Gefahr real ist, zeigen mehrere Zwischenfälle in den letzten Jahren, bei denen zum Teil leider mehrere Pferde ums Leben gekommen sind.
Zum Beispiel 2011 in Schleswig-Holstein: Eibenvergiftung bringt fünf Pferden den Tod
Oder 2014 in Thüringen: Haflingerherde in Meura vergiftet
Auch 2016 gibt es einen traurigen Fall, hier starben Schafe.
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