Buchbesprechung: Anatomie des Pferdes

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Die „Anatomie des Pferdes“ von Peter C. Goody ist ein Lehrbuch für alle, die etwas mehr über den Körperbau des Pferdes wissen wollen. In 250 Zeichnungen mit ausführlicher Beschriftung und erklärenden Texten gibt es das Pferd aus allen Winkeln zu sehen. Besonderen Wert legt der Autor dabei auf Strukturen, die sich von Außen tasten lassen.

Erste Fassung 1976

Der Autor Peter C. Goody hat viele Jahre am Royal Veterinary College in London Anatomie unterrichtet. Im Laufe seiner Arbeit hat er mehrere Anatomiebücher über verschiedene Tierarten veröffentlicht. „Anatomie des Pferdes“ ist ursprünglich 1976 erschienen. Nachdem Peter C. Goody 1997 ein Buch über die Anatomie des Hundes veröffentlicht hat, hat er die „Anatomie des Pferdes“ im Jahr 2000 noch einmal komplett überarbeitet und ergänzt. Besonders die Zeichnungen, die sein Bruder John Goody für das Buch angefertigt hat, werten das Buch auf. 2004 wurde das Buch von Dr. Ulrike Falkenstein-Recht und Dr. Christine Schmitt ins Deutsche übersetzt.

Die Rückseite des Buchs
Die Rückseite des Buchs

„Anatomie des Pferdes“ besteht aus detaillierten Zeichnungen, auf den die meisten Strukturen beschriftet sind. Das Buch gügt damit den Ansprüchen von Tierärzten und Tiermedizinstudenten. Allerdings ist der Autor durchaus bemüht auch Nicht-Profis auf seiner Reise durch den Pferdekörper mitzunehmen. So sind alle Beschriftungen in Latein und Deutsch. Zu einzelnen Begriffen gibt es immer wieder Erklärungen und auch in den Einführungstexten zu den einzelnen Kapiteln versucht Goody die Zusammenhänge für Laien verständlich zu erklären.

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Der Autor erklärt Grundbegriffe

In der Einführung erklärt der Autor nach welchen Kriterien der Pferdekörper von den Anatomen unterteilt wird, was die wichtigsten Funktionssysteme sind und erklärt die Grundbegriffe die für das Verständnis des Buches nötig sind. Gerade wer mit den lateinischen Begriffen der Mediziner nicht ganz so vertraut ist sollte die Einleitung also unbedingt lesen.

Kapitel 2 und 3 beschäftigen sich damit, was man von außen an einem Pferd sieht. In der Zeichnung zu Kapitel 2 sind 120 Punkte beschrieben, die man von außen sehen und tasten kann. Das sind hauptsächlich Knochenpunkte, die durch das Gewebe tastbar sind, aber auch große Strukturen wie der Augapfel oder die Nüstern. Als Ergänzung gibt es die fünf Punkte an denen man den Puls des Pferdes fühlen kann. Die Abbildung in Kapitel 3 benennt die Körperregionen und nennt die typischen Verletzungen dazu, zum Beispiel die Piephacke am Sprunggelenk.

Das Skelett des Pferdes

Die Kapitel 4 bis 7 widmen sich den Knochen des Pferdes. Kapitel 4 gibt einen Überblick über das komplette Skelett. In der Einführung zu Kapitel 4 erklärt Peter Goody die Bedeutung der Knochen und wie sie unterteilt und strukturiert werden. Kapitel 5 wirft einen genaueren Blick auf Brutskorb und Wirbelsäule des Pferdes. Kapitel 6 zeigt den Schädel des Pferdes und Kapitel 7 die Beine. Interessant ist hier die direkte Gegenüberstellung von Skelett und Bein von außen.

Die folgenden drei Kapitel handeln von den Gelenken und den Bändern, die diese stabilisieren. Die Einführung zu Kapitel 8 erklärt, was Gelenke sind und welche Bedeutung die verschiedenen Gelenktypen haben. Dazu kommt die Funktion der Bänder, besonders in der Wirbelsäule und den großen Gelenken. Die Grafik zu diesem Kapitel konzentriert sich dann auch auf die Bänder der Wirbelsäule und der großen Gelenke, Kapitel 9 zeigt anschließend die vielen Bänder an den Gliedmaßen genauer. In Kapitel 10 erfahren Sie, wo am Pferd sie bestimmte Gelenke und Bänder tasten können.

Um die Körperstrukturen, die direkt unter der Haut liegen, geht es in den Kapiteln 11 bis 15. In Kapitel 11 geht es um die Hautmuskeln und Fascien, die Hautnerven und die Schleimbeutel direkt unter der Haut. Kapitel 12 geht eine Schicht tiefer und thematisiert die oberflächlichen Muskeln von der Seite des Pferdes aus gesehen. Die Kapitel 13 und 14 zeigen die formgebenden Strukturen des Pferdes, wenn man es von vorne und von hinten aus betrachtet. Kapitel 15 dreht sich um die Sehnenscheiden, die die Sehnen an den Vorder- und Hinterbeinen bündeln.

Die Kapitel 16 bis 18 zeigen schichtweise von außen nach innen die tiefer gelegenen Muskeln. Kapitel 19 beschäftigt sich mit den Oberflächenmerkmalen und oberflächlichen Muskeln, wenn man des Pferd von Oben betrachtet

Welche Muskelsysteme nötig sind um den Körper des Pferdes zu stabilisieren und in der aufrechten Position zu halten verraten die Kapitel 20 und 21. Kapitel 22 beschäftigt sich mit dem Huf und den Strukturen die ihn bilden.

Die Kapitel 23 bis 28 widmen sich dem Blutgefäßsystem, dem Nervensystem und dem Lymphsystem im Allgemeinen und speziell am Fuß des Pferdes. Die Zeichnungen zeigen, wo die großen Nerven und Gefäße verlaufen und wo die wichtigsten Lymphknoten sitzen. Auch das Rückenmark und das Gehirn sind mit einem eigenen Kapitel bedacht worden.

Die Kapitel 29 bis 32 widmen sich wieder den Beinen des Pferdes. Die Kapitel 29 und 30 fassen alle bis dahin vorgestellten Strukturen für die Vorder und Hinterbeine zusammen und verraten was man an den verschiedenen Stellen unter den Fingern hat. Die Kapitel 31 und 32 beschäftigen sich mit den verschieden Fehlstellungen der Beine und deren Folgen.

Der Kopf des Pferdes

Die Kapitel 33 bis 44 drehen sich ausschließlich um den Kopf des Pferdes. In diesem kleinen Abschnitt des Pferdekörpers sind enorm viele wichtige Strukturen auf engem Raum zusammengepfercht. Wie üblich zeigt das Buch schichtweise von außen nach innen was sich unter den Haut verbirgt. Einzelnen Kapitel zeigen, wie das Höhlensystem in inneren des Schädels beschaffen ist, wie die Zähne aufgebaut sind und wie Maulhöhle und Rachenraum aussehen.

Die Kapitel 45 bis 52 drehen sich um die inneren Organe von Hengst und Stute. Die Grafiken zeigen die Lage der einzelnen Organe und die Texte erklären deren Funktion. Besonderen Wert legt der Autor dabei auf den Verdauungstrakt und die Fortpflanzungsorgane. Kapitel 51 zeigt das Nervensystem, dass die Organe versorgt und Kapitel 52 fasst alles in einem Schaubild zusammen, das verrät, was wo tastbar ist.

Zusammenfassung

Das Buch „Anatomie des Pferdes“ von Peter C. Goody gewährt einen tiefen Einblick in den Aufbau des Pferdekörpers. Der Autor rattert nicht nur die einzelnen Strukturen herunter, sondern erläutert auch deren Funktion und die Zusammenhänge der Strukturen. Die Einleitungstexte bemühen sich, die wichtigen Zusammenhänge zu erläutern, ohne dabei für den Laien unverständlich zu sein.

Das Buch schafft es, ein gutes Bild von der Anatomie des Pferdes wiederzugeben. Damit kann es für alle, die mit Pferden arbeiten ein wertvolles Nachschlagewerk werden. Für Tiermedizinstudenten wird es allerdings alleine nicht ausreichen und sollte durch ein ausführliches Anatomiebuch ergänzt werden.

Etwas schade ist, dass die Zeichnungen nicht beschriftet sind. Die gezeigten Strukturen sind ausführlich beschriftet, allerdings muss man oft lange suchen um herauszufinden aus welchem Blickwinkel eine Zeichnung die Strukturen zeigt. Die Beschriftung springt auch gelegentlich innerhalb der Zeichnungen hin und her. Das kostet etwas Übersichtlichkeit.

Insgesamt ein sehr lohnendes Buch, das für 45 Euro geballtes Wissen über den Aufbau des Pferdekörpers vermittelt.

„Anatomie des Pferdes“ von Peter C. Goody ist im Verlag Eugen Ulmer erschienen und kostet 44,90 Euro. Die ISBN der 2004 erschienenen komplett überarbeiteten 2. Auflage lautet 3-8001-4579-0.

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