Wer sich Lederreitstiefel kaufen möchte, hat heute die Qual der Wahl, denn es gibt schon lange nicht mehr nur ein Modell. Die Stiefel gehen mit der Mode und werden immer mehr auf verschiedene Einsatzzwecke spezialisiert. Dieser Artikel soll Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle zeigen und so die Entscheidung für Ihre Traumstiefel erleichtern.
Das Material für Reitstiefel
Erstes Kriterium für die Reitstiefel ist das Material. Hier eine Liste der gängigen Ausführungen.
Gummi-Reitstiefel
Keine Produkte gefunden. sind sehr robust, halten auch Matsch und Wasser aus und sind mit Preisen ab 15 Euro relativ kostengünstig. Allerdings ist die Haltbarkeit meist relativ gering, weil sich das Innenfutter recht schnell durchscheuert und sie fördern eindeutig Schweißfüße. Der größte Nachteil ist jedoch, das der Stiefel ein schlechtes Gefühl für das Pferd vermittelt.
Daher sind die Stiefel zum feinen Reiten, zum Beispiel in der Dressur, nicht so gut geeignet. Ideal sind Gummistiefel für Kinder und Reitanfänger, bei denen sich die Investition in teure Lederstiefel noch nicht rentiert. Wer im Gelände öfter führt oder sein Pferd von matschigen Koppeln bergen muss findet in Gummistiefeln vielleicht eine gute Option.
Lederreitstiefel
Keine Produkte gefunden. sind deutlich empfindlicher und bedürfen regelmäßiger Pflege. Dafür bieten sie ein gutes Gefühl fürs Pferd und einen hohen Tragekomfor,t wenn sie erst einmal eingelaufen sind.
Allerdings sind Turnierstiefel auch relativ teuer. Einsteigermodelle kosten zwischen 150 und 200 Euro, hochwertige Markenstiefel können auch schon mal 400 Euro und mehr kosten. Gute Lederstiefel sind bei sorgfältiger Pflege allerdings auch sehr lang haltbar. Damit sind Lederreitstiefel ideal für Reiter, die vorhaben den Sport länger intensiv zu betreiben und bei denen sich die Beine nicht mehr allzustark verändern.
Wer Turniere in höheren Klassen reiten möchte, kommt um Lederreitstiefel kaum herum, da sie hier einfach üblich sind und zur Ausrüstung gehören.
Stiefel aus Textil-Material
Mittlerweile gibt es Reitstiefel auch schon aus modernem Textil-Material, wie es in der Sportschuh-Industrie verwendet wird. Diese Stiefel haben einen hohen Tragekomfort und sind sehr leicht. Das lästige Einlaufen fällt weg und der Kontakt zum Pferd ist trotzdem gut.
Allerdings ist das Design recht ungewöhnlich und daher sind die Stiefel zumindest in der Dressur eher nicht turniertauglich. Mit 250 bis 300 Euro sind die Stiefel zudem noch relativ teuer.
Winter- oder Sommerstiefel
Wer im Winter im Stall rumläuft bekommt schnell kalte Füße, daher sind gefütterte Winterreitstiefel oft verführerisch. Allerdings sollten Sie beachten, dass diese Stiefel keinen feinen Kontakt zum Pferd mehr erlauben und beim Reiten in der Halle schnell zu warm werden. Wer allerdings in Winterreitstiefel investiert, hat beim Aufenthalt im Stall und bei gemütlichen Ausritten sicher warme Füße. Eine Alternative sind warme Winterschuhe die erst kurz vor dem Aufsteigen gegen die Stiefel getauscht werden. Fürs Gelände eignen sich warme Schuhe in Kombination mit Chaps ebensogut.
Die Form
Reitstiefel ist nicht gleich Reitstiefel. Für jede der Reitdisziplinen wurden spezielle, besonders geeignete Modelle entwickelt.
Dressurstiefel
Dressurstiefel sollen ein besonders langes schlankes Bein machen und müssen nicht allzuviel Beugung im Knie zulassen. Daher sind diese Stiefel besonders lang. Die Innenkante des Schafts endet etwa einen Fingerbreit unterhalb des Kniegelenkspalts. So kneifen die Stiefel gerade so nicht in der Kniekehle beim Laufen.
Die Außenkante ist traditionell zu einem Dressurbogen hochgezogen und reicht über den Gelenkspalt hinaus. Zusätzlich wird die Außenseite des Stiefels aus besonders festem Leder gefertigt und ein sehr steifes Fischbein verarbeitet. Das soll dem Stiefel Festigkeit geben. Die Innenseite des Schafts ist aus feinem weicheren Leder gefertigt um einen feinen Kontakt zum Pferd zu ermöglichen.
Springstiefel
Springstiefel sind meist etwas kürzer und enden etwa zwei Fingerbreit unter dem Gelenkspalt. So zwickt der Stiefel auch im leichten Sitz nicht in der Kniekehle. Die Außenkante des Schafts ist etwa genauso hoch wie die Innenkante oder nur leicht hochgezogen.
Der gesamte Schaft ist aus etwas weicherm Leder gefertigt und ermöglicht so mehr Bewegung im Sprunggelenk. Bei manchen Springstiefel ist der oberste Teil des Schaftes als andersfarbige Stulpe gearbeitet. Diese Stiefel sind jedoch nur bei sehr hohen Springprüfungen und Jagden üblich. Mit den Springstiefeln kann man problemlos auch Dressur reiten. Daher sind die Jugend- und Allroundmodelle meist wie Springstiefel gearbeitet.
Field Boots und Polo-Stiefel
Field-Boots oder Polo-Stiefel haben vorne im Übergang zwischen Fuß und Schaft einen eingearbeiteten Gummizug der mit einer Schnürung überdeckt ist. Das erhöht den Tragekomfort, wenn man viel mit kurzen Bügeln reitet.
Zusätzlich sind die Stiefel aus einem weicheren Leder gearbeitet das sich schnell einläuft. Häufig haben diese Stiefel von Haus aus einen Reißverschluss oder einen Klettverschluss der das An- und Ausziehen erleichtert. Dieser Stiefeltyp eignet sich nicht für Dressurprüfungen in den höheren Klassen, ist aber in Springen häufig zu sehen und ein bequemer Trainingsstiefel.
Spanische Stiefel
Spanische Stiefel sind meist aus Wildleder gefertigt und werden seitlich am Schaft mit Schnallen geschlossen. Diese Stiefel sind bequeme Freizeitstiefel und passen zu den Traditionellen Trachten. Auf einem FN-Tunier sind sie aber unpassend.
Freizeitstiefel
Als Freizeitstiefel werden oft Mischformen der Stiefel, Stiefel aus unempfindlicherem Leder oder farbigem Leder bezeichnet. Diese Stiefel sind meist sehr bequem und nicht so teuer wie edle Dressurstiefel. Da hier die Vielfalt groß ist, muss jeder die einzelnen Modelle selbst nach seinen Bedürfnissen beurteilen.
Andere Formen
Zusätzlich gibt es noch viele Sonderformen, etwa Barockstiefel, bei denen der vordere Teil des Schafts über das Knie hinaus verlängert ist, oder besonders dünne und leichte Modelle für Rennen und Distanzritte.
Die Farbe
Die traditionelle Farbe für Reitstiefel ist Schwarz. Bei Dressurstiefeln fürs Turnier führt daran auch kein Weg vorbei. Bei Springstiefeln darf in den oberen Klassen allenfalls die Stulpe eine andere Farbe haben und auch hier sind eher gedeckte Farben angesagt.
Was für eine Farbe ihr Freizeit-, Trainings- oder Showstiefel haben, ist allerdings völlig ihnen überlassen. Lederstiefel gibt es mittlerweile in vielen Farben, zum Beispiel coganc, dunkelgrün, rot, grau oder braun. Manche Hersteller haben sogar bunte Stiefel im Programm. So lässt sich für jeden Geschmack das passende finden.
Schuhe zum Reiten
Wem Reitstiefel zu unbequem sind oder wer noch nicht in die teuren Stiefel investieren möchte, kann stattdessen auch feste Schuhe zum Reiten tragen. Diese Schuhe sollten folgende Bedingungen erfüllen:
- Die Schuhe sollten fest sein und die Füße vor Huftritten schützen
- Die Schuhe sollten einen deutlichen Absatz haben um zu verhindern, dass der Fuß durch den Steigbügel rutscht
- Die Sohlen sollten Fest sein damit der sich der Druck des Bügels gut verteilen kann
- Die Schuhe sollten nicht zu breit sein, damit sich der Fuß nicht im Bügel verkanntet
- Die Schuhe sollten über das Fußgelenk gehen um das Sprunggelenk zu stabilisieren.
Wer auf länger Zeit ohne Stiefel reiten will, kann die Schuhe mit Chaps ergänzen. Diese Lederstücke werden um den Unterschenkel geschnallt und schützen vor Scheuerstellen beim Reiten.
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