Wer Dressur oder Stilspringen reitet, bekommt eine Wertnote für seinen Ritt. Diese Wertnote liegt zwischen 0 und 10,0 und wird in Zehntel-Schritten vergeben.
Die Bedeutung
Was die einzelnen Wertnoten bedeuten ist in der LPO festgelegt. Hier ist eine Übersetzung der Noten:
10 = ausgezeichnet
9 = sehr gut
8 = gut
7 = ziemlich gut
6 = befriedigend
5 = genügend
4 = mangelhaft
3 = ziemlich schlecht
2 = schlecht
1 = sehr schlecht
0 = nicht ausgeführt
Wie das Notenniveau in einer Prüfung liegt, hängt vom Richter ab. Meistens werden Prüfungen jedoch mit einer Wertnote zwischen 7 und 8 gewonnen. Platziert wird meisten ab einer Wertnote zwischen 6 und 6,5. Mit einer Wertnote unter 5,0 darf ein Ritt nicht mehr platziert werden.
Wie kommen die Wertnoten zustande?
Der Richter bewertet in der Dressur nicht nur die einzelnen Lektionen sondern auch den Gesamteindruck, wie die Rittigkeit des Pferdes und den Sitz und die Hilfengebung des Reiters. Daraus bildet der Richter einen Gesamteindruck, den er mit einer Wertnote versieht. Hiervon werden noch eventuelle Abzüge für Verreiten abgezogen.
Beim Stilspringen wird von der Grundwertnote für Fehler noch etwas abgezogen. Für einen Abwurf werden 0,5 von der Wertnote abgezogen, für die erste Verweigerung gibt es 1,0 Abzug, für die zweite Verweigerung 2,0. Ein Sturz des Reiters gibt ebenfalls 2,0 Wertnoten Abzug. Die Wertnote nach Abzügen zählt dann für die Platzierung.
Ein Sonderfall sind Dressurprüfungen ab Klasse L. Werden die Prüfungen gemeinsam gerichtet, wird meist ganz normal eine Wertnote verkündet. Wird eine Prüfung von drei Richtern getrennt gerichtet, Gibt es statt der Wertnote eine Punktzahl. Diese Punktzahl kommt zustande, weil die Richter auf jede der Lektionen eine Wertnote geben. Bei einem Teil der Lektionen, zum Beispiel dem Schritt, zählen diese Punkte doppelt. Dazu kommen dann noch Gesamtnoten. Diese werden für folgende Punkte vergeben:
- Reinheit der Gänge, Ungebundenheit und Regelmäßigkeit
- Schwung (Frische, Elastizität der Bewegungen, Rückentätigkeit und Engagement der Hinterhand)
- Gehorsam und Durchlässigkeit des Pferdes (Aufmerksamkeit und Vertrauen, Harmonie, Losgelassenheit, Maultätigkeit, Anlehnung und relative Aufrichtung)
- Sitz und Einwirkung des Reiters, Korrektheit in der Anwendung der Hilfen
Diese Gesamtnoten werden jeweils doppelt gewertet und zu den Punkten für die Lektionen hinzugezählt. Die Punkte der einzelnen Richter werden dann noch addiert. Das Ganze ergibt dann die Gesamtpunktzahl, nach der platziert wird. Wie groß die Gesamtpunktzahl ist, hängt von der Aufgabe ab. Sie steht im Aufgabenheft jeweils unter der Aufgabe. In der Aufgabe steht auch, welche der Lektionen doppelt gewertet werden. Wer sich dafür interessiert, was die Punktzahl in Wertnoten ausgedrückt bedeutet, findet im Aufgabenheft hinter den Dressuraufgaben eine Umrechnungstabelle.
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