Sitzt auf dem Leder Schimmel? Das kann passieren. Denn Leder ist ein Naturprodukt. Wird es nicht ideal gelagert, kann es anfangen zu schimmeln. Das ist gerade bei teurem Sattelzeug sehr ärgerlich. Erwischt man den Schimmel früh genug, kann man schimmeliges Leder reinigen.
Wie sieht Schimmel auf Leder aus?
Schimmel zeigt sich auf dem Leder als runde Flecken von weißlichem oder hellgrünem Pelz. Er breitet sich immer punktförmig aus.
Ist der Schimmel länger am Werk, greift er die Oberfläche des Leders an und diese Wird rau. Das liegt daran, dass sich das Mycel, also die Wurzeln des Schimmels, unter die Oberfläche ausbreitet. Durchsetzen sie das komplette Leder, wird das Leder weich und schleimig und muss entsorgt werden. Solange der Schimmel aber nur auf der Oberfläche sitzt, lohnt sich eine Behandlung.
Hat das Leder einen weißlichen Belag, der sich eher streifenförmig vor allem in Falten absetzt, ist das wahrscheinlich kein Schimmel. Ist der Ausrüstungsgegenstand aus sogenanntem Fettleder, kann das beim Gerben verwendete Fett mit der Zeit ausflocken und sich als weißer Belag auf dem Leder absetzen. Die Gute Nachricht: Hier reicht ordentlich putzen und das Leder sieht wieder aus wie neu. Allerdings kann der Belag vor allem bei feuchten Bedingungen wieder kommen.
Schimmel behandeln
Um vom Leder Schimmel loszuwerden braucht man Sattelseife zum Reinigen, eine Säure zum Abtöten des Schimmels und Lederfett zum Pflegen des Leders hinterher.
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Bei der Bekämpfung des Schimmels geht man in mehreren Arbeitsschritten vor:
1. Den Schimmel und die Nahrungsgrundlage entfernen
Als erstes wird das Leder gründlich mit Sattelseife gereinigt. Dabei besonders die schimmligen Stellen, sowie Schmutzverkrustungen und Staub entfernen.
Anschließend das Leder noch einmal mit heißem Wasser abwaschen. Nicht zu heiß – wenn man es an den Händen noch aushalten kann, schadet es auch dem Leder nicht. Hierbei darf das Leder ausnahmsweise mal naß werden – das soll es sogar für den nächsten Schritt.
2. Den Schimmel abtöten
Der Schimmel lässt sich am besten mit Säure abtöten. Ich verwende dazu helle Essigessenz. Wen der Geruch stört, der kann auch Zitronensaft verwenden. Allerdings kann der auf hellem Leder Flecken hinterlassen.
Da das Leder vom vorherigen Arbeitsschritt noch schön nass ist, kann die Säure gut ins Leder eindringen. Einfach großzügig damit abreiben und die Ecken und Falten nicht vergessen.
3. Trocknen lassen
Der nächste Schritt ist wichtig, erfordert aber Zeit. Das Leder muss gut durchtrocknen, am besten an einem schattigen, gut belüfteten Ort, der nicht zu kalt ist.
Der Schimmel mag Feuchtigkeit, daher ist es wichtig, das Leder trocken zu halten und das Wasser vom Waschen gut verdunsten zu lassen. Das Leder darf ruhig über Nacht trocknen.
4. Das Leder pflegen
Die Anti-Schimmel-Behandlung ist natürlich nicht sehr gut für das Leder und entfernt die schützende Fettschicht. Die muss nun wieder drauf. Daher fette ich die Teile nach dem Trocknen sorgfältig mit einem hochwertigen Lederfett ein. Das darf ruhig auch Bienenwachs enthalten, da das zusätzlich schützt.
Das Fett ein paar Minuten einziehen lassen und dann das Leder nochmal abreiben. Denn Fettkanten, die auf dem Leder stehen, fangen Staub und Schmutz und bieten so neuem Schimmel Nahrung.
Fazit
Leder kann schimmeln, den unliebsamen Mitbewohner wird man aber auch wieder los. Besser ist es allerdings, wenn das Leder gar nicht erst schimmelt. Dazu spielt vor allem die richtige Lagerung eine wichtige Rolle. Leder mag es nicht zu feucht und nicht zu kalt, nicht zu heiß und nicht zu trocken. Normale Raumtemperaturen sind also ganz gut. Und wichtig ist eine gute Belüftung.
Die Sattelkammer sollte im Winter also leicht beheizt sein. Feuchte Abschwitzdecken, nasse Klamotten und Wasserkocher haben hier nichts zu suchen.
Und ganz wichtig: Regelmäßig putzen hilft. Meistens setzt sich der Schimmel zuerst in dem Dreck auf dem Leder fest und dringt dann in das Leder ein. Daher hilft es enorm, das Sattelzeug regelmäßig zu putzen. Dann sieht man auch schnell, ob sich Schimmel eingenistet hat und kann den rechtzeitig bekämpfen.
Auf den Beispielbildern seht ihr einen Lederschlaufzügel, den ich in den Tiefen meines Schranks gefunden habe. Den brauche ich sehr selten, deshalb lag er da ein paar Jahr und das sieht man ihm an. Das andere Beispiel ist mein Longiergurt von Sabro. Hier hat mich der Schimmel besonders geärgert. Zugegebenermaßen steht mein Schrank im Stall – also etwas zu feucht. Dennoch habe ich eigentlich nur mit den Sachen von Sabro ein Schimmelproblem, wenn ich sie regelmäßig nutze. Hier ist wohl die Gerbung des Leders anfälliger. Mit regelmäßiger Pflege lässt sich das aber beherrschen. Ich mag den Gurt trotzdem gerne, weil er einfach gut konstruiert ist.
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